Nutzung
Der Brauch, die Toten in
steinernen Gräbern beizusetzen, ist vermutlich
im westlichen Mittelmeerraum entstanden. Von hier
aus erfolgte seine Ausbreitung durch eine
küstennahe Schifffahrt über West- nach
Nordeuropa. Hier treten die ersten Großsteingräber um 3000 v.u.Z.
auf. In den
nächsten Jahrhunderten wurde nahezu das gesamte
nordeuropäische Flachland bis zum Nordrand der
Mittelgebirge in diesen Grabsittenkreis einbezogen.
Verbreitungsgebiet der Megalithkultur in Europa
Zwei Theorien werden durch
Hinweistafeln an den Megalithengräber verfolgt.
An den Sundermannsteinen ist zu lesen, dass es
bislang nicht eindeutig geklärt sei, ob es sich
bei den Großsteingräbern wirklich um
Grabdenkmäler oder um eine Art Beinhäuser
handelt. Vor allem, weil die Skelettreste in den
Kammern in der Regel völlig zusammenhanglos
aufgefunden wurden, neigen viele Forscher zu der
Ansicht, die Toten seien zuerst auf auf Gestellen, Bäumen oder
auch auf der Erde bis zum völligen Zerfall ausgesetzt und die
Skelettreste anschließend unter Zufügung von Beigaben in den
Grabkammern niedergelegt worden.
Dagegen
ist auf dem Giersfeld zu lesen, dass sich dort
nur kalkarmer Boden befindet und aus diesem Grunde
seien hier keine vollständigen Skelette gefunden worden. Aber
aus ähnlichen Gräbern aus Westfalen und Dänemark sei
bekannt, dass bis zu 100 Personen in den Gräbern beigesetzt
wurden, die Skelette waren in Langknochenhaufen und Schädelhaufen
sortiert gewesen. Daher vermuten die Forscher, dass es sich um
ein mehrphasigen Bestattungsritual handeln könnte.
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