Mystische Routen rund um die Steinzeit im Naturpark Wildeshauser Geest
von Annette Bußmann
Urwüchsige Wälder, sanfte Flusstäler, sehenswerte Reetdachdörfer und mystische
Großsteingräber prägen das Land zwischen Weser und Ems. Radwanderer können diese
vielfältige, von Eiszeitgletschern geformte Landschaft auf dem neuen 177 km langen "Geestradweg entdecken".
Dicht vor den Toren Oldenburgs und Bremens lockt der Naturpark Wildeshauser Geest mit
Radrouten der ganz besonderen Art: Unter dem Titel "Faszination Archäologie. Mystische Routen rund um die Steinzeit"
entführen diese acht brandneuen Touren per Pedale in längst vergangene Zeiten. Entlang idyllisch ruhiger
Urwälder und Moore, weitläufiger Heide- und Flusslandschaften geht es zu wahren Meisterwerken der
Vor- und Frühgeschichte. Den "Erlebnis-Radler" erwartet mit dem
Visbeker Bräutigam
das längste Großsteingrab
Niedersachsens und mit dem Pestruper Gräberfeld der größte bronzezeitliche Friedhof des nördlichen Mitteleuropa.
Die geschichtsträchtigen Routen führen weiter zu den einmaligen "Sonnensteinen" von Harp- und Beckstedt,
zum mysteriösen Neerstedter "Hexenstein", zu den meterhohen Burgwällen von Delthun und Twistringen sowie
zu vielen weiteren herausragenden archäologischen Stätten.
Auf den Spuren der ältesten Bauten Europas
Wahre Publikumsmagneten bilden von jeher die ungewöhnlich zahlreichen Großsteingräber. Diese imposanten jungsteinzeitlichen
Monumente zählen zu den ältesten erhaltenen Bauwerken Europas. Vor über 5000 Jahren errichtet, sind sie sogar älter als die
ägyptischen Pyramiden. Kein Wunder also, dass dem "Visbeker Bräutigam" schon zu Beginn des vorigen Jahrhunderts täglich
nahezu 500 Neugierige einen Besuch abstatteten.
Von blutrünstigen Heiden und versteinerten Bräuten
Zu allen Zeiten wurden Großsteingräber bestaunt. Ihr eigentlicher
Zweck indes schlummerte oftmals im Verborgenen. So begegnet man bei den Radtouren allerorts längst
vergessenen Mythen und Erzählungen: Der schauerliche Name des bekannten
Heidenopfertisch
bei Engelmannsbäke etwa erinnert an die irrige Vorstellung, hier hätte man in rauer Urzeit grausam
gelynchte Tier- und Menschopfer dargeboten. Tatsächlich wurden die rötlichen Flechten des Decksteines
lange Jahre als geronnene Blutspuren gedeutet. Auch der
Visbeker Bräutigam
und seine vier Kilometer
entlegene
Visbeker Braut
sind sagenumwoben: Viele Generationen glaubten, bei den riesenhaften Monumenten handele
es sich um eine versteinerte Hochzeitsgesellschaft.
Ausführliche Informationen unter
Steinzeitreise . Hier werden alle Fragen zu den Routen und mythenreichen
Sehenswürdigkeiten beantwortet. Auch PKW-Reisende finden hier detaillierte Anfahrtsbeschreibungen.
Eigens wurde eine kostenlose, reich bebilderte Broschüre mit Radwanderkarte erstellt.