Jugend forscht: Einen tonnenschweren Megalithen
bewegen
Youtube-Video: Wally Wallington bewegt alleine einen 10t "Megalithen" und richtet ihn auf (Menhir)
Errichtung der Megalithgräber
Die eigentliche Errichtung
dieser monumentalen Bauwerke hat der
Überlieferung nach schon vor einigen
Jahrhunderten zu gewagten Annahmen geführt. So
vermutete der Bentheimer Gelehrte
Dr. Johan Picardt (1600-1670, ev.-ref. Pastor, Mediziner, Schriftsteller und Moorkolonisator)
im Jahre 1660, dass die Gräber in
Gemeinschaftsarbeit von Riesen und Zwergen erbaut
wären, die von den damaligen Menschen mit
großen Holzkeulen erfolgreich bekämpft und
vertrieben wurden.
Der Westerholter Bauer Grumfeld, von den Megalithengräbern auf
seinen Feldern inspiriert, stellte 1864 die Theorie auf, dass
die mächtigen Findlinge im Winter mit Hilfe von Eisbahnen und
aufgeschütteten Schnee transportiert worden seien.
Noch
ausgedehntere Überlegungen machte sich König
Friedrich VII von Dänemark (1808-1863): er vermutete den
Einsatz von Keilen, Hebebäumen, Rollen und
Zugtieren, um die Steinblöcke zu befördern und
zu schleppen (Über den Bau der Riesenbetten der Vorzeit, 1857).
oben: Errichtung eines Menhirs
siehe weiter unten Wally Wallingtons Technik
links: Errichtung eines Hünengrabes
Quellen: Postkarten
Hünengrabmuseum in Borger
Experiment
In
Freren (Emsland) am Saller See wurden 1999 und 2000
Experimente zum Transport von Hünensteinen durchgeführt. Es
sollte die Frage geklärt werden, wie die tonnenschweren
Steine bewegt wurden. Das erste Experiment misslang zwar, gibt
aber wenigstens Aufschlüsse darüber, wie die Steine nicht
transportiert wurden: Es wurde versucht, einen 8t schweren
Findling über gefrorenen Boden, Eis und Schnee zu
transportieren. Jedoch drückte der Findling aufgrund seines
Gewichtes zu sehr in den Boden, sodass jede kleine
Bodenunebenheit zum unüberwindbaren Hindernis wurde. Das
Experiment wurde daraufhin beendet.
Im
2000er Experiment wurde eine 5,6t schwere Last auf Rollhölzern
bewegt. Mit einem Hebelarm sollte der Start erleichtert und
dann die Vorwärtsbewegung auf den Holzrollen durchgeführt
werden. Es waren 10 Personen notwendig, um die das
Startgewicht von 600kg in Bewegung zu bringen, war die Last am
Rollen, wurden für den Kraftaufwand von 350kg 6 Personen benötigt.
Der
Aufbau zum Transport dieser Last war sehr aufwendig; denn die
Rollhölzer mussten genau parallel laufen, ebenfalls in den
Kurven. Die Schienen müssen höhengleich sein. Auch wurde ein
Schlitten benötigt, auf dem die Last ruht. Der Kraftaufwand
zur Überwindung der Ruheposition und der Rollwiderstand waren
höher als berechnet.
Quellen:
Broschüre "Der bewegte Stein", Hermann Büscher, Frank Makowski, 2000
Lingener Tagespost, 17. Mai 2000
Internet:
Freren
1. Hünensteinfest 2001 mit Experiment
Jugend forscht
Im Rahmen des Bundeswettbewerbs "Jugend forscht" haben die Schülerinnen Katharina Albers und
Daniela Vieth untersucht, wie in der Steinzeit die schweren Megalithen transportiert worden sein könnten.
Die gesamte Arbeit ist bei stonepages.de unter dem Menuepunkt
Der bewegte Stein
nachzulesen.
Stonehenge Reloaded
Wally Wallingtons beeindruckendes Experiment (September 2000), tonnenschwere Betonblöcke zu bewegen und aufzustellen. Stonehenge Reloaded: