Die sehr bekannten Externsteine im südöstlichen Teutoburger Wald sind ein Kultur- und Naturdenkmal mit etwa 650.000 Besuchern pro Jahr. Die Externsteine bestehen aus 13 bis zu 37,5m hohen Sandsteinfelsen und galten schon immer als Kultstätte. Angeblich könnten auch die Externsteine der Standort der Irminsul gewesen sein, dem größten Heiligtum der Sachsen. Im Jahre 772 hat Kaiser Karl der Große dieses heidnische Heiligtum zerstört und wandelte die Externsteine zu einem christlichen Heiligtum. Die obere Kapelle soll eine Stätte zur Beobachtung der Gestirne gewesen sein. Neben astronomischen Besonderheiten sollten sich die Externsteine durch eine ungewöhnlich intensive Erdstrahlung auszeichnen. Obwohl diese Ansichten vom überwiegenden Teil der Fachwelt abgelehnt werden, konnte diese Theorie viele Anhänger finden.
Hinweis: alle Bilder mit rotem Punkt von S. Krug (2002),
alle Bilder ohne Punkt von M. Fietz (2001, 2009)
Am Fuße des rechten Felsens (Felsen 1) befindet sich das "Kreuzabnahmerelief" (R).
Es ist von besonderer Bedeutung, weil es sich bei diesem um 1130 entstandenen Relief um die älteste
deutsche in einen Felsen gehauene Großplastik handelt.
Das Relief zeigt die Kreuzabnahme Jesu und rechts unten soll es sich angeblich um eine geknickte Irminsul
(Himmelssäule, Weltenesche) handeln.
Die Irminsul war ein Heiligtum der heidnischen germanischen Alt-Sachsen,
die von Kaiser Karl dem Großen im Zuge der Christianisierung
zerstört wurde (vgl.
Karlsteine
).
Auf Felsen 2 befindet sich eine Altar-Nische.
Von hier aus hat man durch ein Fenster Blick auf Felsen 1.
Einige bizarre Formen in den Felsen geben Anlass zu Spekulationen,
so soll beispielsweise der Germansiche Gott Wodan (vgl.
Pfaohlenstein
) in Felsen 4 zu sehen sein.
Felsen 5, "Der Rufer". Ein nach Südosten blickender Männerkopf.
An bestimmten Tagen trifft sich die heidnische, esoterische Szene
(Da es sich bei den Externsteinen um eine vorchristliche,
also germanisch - naturreligiöse Stern- und/oder Sonnenwarte und um
einen Kult- und Kraftplatz handeln soll) oder einfach
nur Neugierige zu Jahreskreisfesten. Unter anderem zur
Sommersonnenwende (21. Juni, vgl.
Hekese Grab A
) oder Walpurgisnacht
(30. April, Beltane, vgl.
Hexentanzplatz
). Zu diesem Zweck darf
im Naturschutzgebiet gezeltet werden.
Neben Esoterikern trifft man (selbsternannte) Hexen, Druiden, keltische und germanische Glaubensgemeinschaften,
um beispielsweise die Sonnenwende zu feiern.
Dem Hermannsweg folgend kommt man nach ein paar hundert Metern zum Rabenstein. Am Rabenstein hängen viele bunte Wunschbändchen (auch Geisterdeckchen genannt). Zumeist werden sie an Bäumen an Quellen als Opfer für die große Göttin angebunden.
Man kann auf so einem Bändchen seinen Wunsch bzw. sein Anliegen schreiben oder beim Anbinden sprechen oder denken, um so um Hilfe oder Erfüllung zu bitten.
Ich habe solche Bändchen aber auch schon an Hünengräbern gefunden. Zum Beispiel im Osnabrücker Nordkreis beim Hünengrab Großsteingrab Börstel
(De Smäe / Die Schmiede) nahe dem alten Kloster Börstel oder auch im Everstorfer Forst (
Riesengrab
).
Weiter dem Hermannsweg folgend befindet sich am Aufstieg zur Lippischen Velmerstot (eines weiteren vermuteten Standorts der altsächsischen Irminsul) eine alte Trojaburg aus großen Steinblöcken.
Leider ist mir darüber weiter nichts bekannt. In einem sehr alten Reiseführer wird sie schlicht als "Trojaburg der alten Germanen" bezeichnet.
Neben vielen bizarren Bäumen (s.u.) findet man auch diese Buche an der Velmsertot, die gleich aus mehreren Engelslöchern besteht.
Als Feenloch bezeichnet man einen Durchlass in einem Baum. Der Baum teilt sich und wächst oben weiter wieder zusammen. Ein Kranker soll angeblich nach Durschschreiten oder Durchreichen des Loches wieder genesen.
Der "Steinkreis
der Hexen" liegt in einer Schlucht am Bärenstein, ein paar hundert Meter von den Externsteinen entfernt.