In Freren (Emsland) am Saller See wurden 1999 und 2000
Experimente zum Transport von Hünensteinen durchgeführt. Es
sollte die Frage geklärt werden, wie die tonnenschweren
Steine bewegt wurden. Das erste Experiment misslang zwar, gibt
aber wenigstens Aufschlüsse darüber, wie die Steine nicht
transportiert wurden: Es wurde versucht, einen 8t schweren
Findling über gefrorenen Boden, Eis und Schnee zu
transportieren. Jedoch drückte der Findling aufgrund seines
Gewichtes zu sehr in den Boden, sodass jede kleine
Bodenunebenheit zum unüberwindbaren Hindernis wurde. Das
Experiment wurde daraufhin beendet.
Souvenir vom Saller See:
Ein "Steinzeit-Euro"
Im
2000er Experiment wurde eine 5,6t schwere Last auf Rollholzern
bewegt. Mit einem Hebelarm sollte der Start erleichtert und
dann die Vorwärtsbewegung auf den Holzrollen durchgeführt
werden. Es waren 10 Personen notwendig, um die das
Startgewicht von 600kg in Bewegung zu bringen, war die Last am
Rollen, wurden für den Kraftaufwand von 350kg 6 Personen benötigt.
Der
Aufbau zum Transport dieser Last war sehr aufwendig; denn die
Rollhölzer mussten genau parallel laufen, ebenfalls in den
Kurven. Die Schienen müssen höhengleich sein. Auch wurde ein
Schlitten benötigt, auf dem die Last ruht. Der Kraftaufwand
zur Überwindung der Ruheposition und der Rollwiderstand waren
höher als berechnet.
Quellen:
Broschüre "Der bewegte Stein", Hermann Büscher, Frank
Makowski, 2000
Lingener Tagespost, 17. Mai 2000
Internet:
Freren
Nach den
vergangenen missglückten
Versuchen in 1999 und 2000, einen
Findling zu transportieren, wurde ein erneuter
Versuch am Saller See (Freren) angepeilt.
Unter Zuspruch vieler Zuschauer, Honoratioren
aus Politik und Wirtschaft, wurde das erste
Hünensteinfest ausgerichtet.
Ein etwa 10 to schwerer Findling ruht auf einem Schlitten.
Unter diesem Schlitten sind Rollen
(Rundhölzer) die auf "Schienen"
laufen. 32 Zugseile sind am Schlitten
befestigt.
Der Transport des Findlings
sollte als "Wettstreit" zwischen
Politikern der Region und Mitgliedern eines
Vereins für historische Fahrzeuge
durchgeführt werden. Sollte der Versuch
glücken, würde ab 2002 ein regelmäßiger
Wettstreit zwischen Vereinen und Gruppen beim
"Hünensteintransport" ausgerichtet.
Unter
kräftigen "Hau Ruck" Anfeuerungen
kam der Findling dann aber schnell auf eine so
hohe Geschwindigkeit, dass die Freiwillige
Feuerwehr Lengerich sich mit dem Nachlegen der
Laufrollen sputen musste.
Nach 19 Sekunden war das Ende Bahn schon erreicht!
Der Rücktransport lief dann weniger erfolgreich, weil der Findling von der Bahn lief.
Dennoch wurde ein salomonisches Urteil gesprochen: Unentschieden zwischen den
wettstreitenden Gruppen.
Architekt Hermann Büscher aus Lingen. Organisator des Hünensteinfestes. Nach dem geglückten Versuch wird 2002
das nächste Hünensteinfest mit Wettkämpfen ausgerichtet. Es wurde auch angekündigt, dass ein Hünengrab
mit
steinzeitlichen Methoden errichtet werden soll.